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Etikette für Gäste bei der japanischen Teezeremonie

by Cheongsamology / Samstag, 02 August 2025 / Published in Blog
Japanese Tea Ceremony

Eine japanische Teezeremonie, bekannt als Chanoyu oder Sado, ist weit mehr als nur das Zubereiten und Trinken von Tee. Sie ist eine tiefgründige Kunstform, die Elemente der Ästhetik, Spiritualität, Gastfreundschaft und der Natur in sich vereint. Jede Bewegung, jedes Utensil und jede Geste ist von Bedeutung und spiegelt die jahrhundertealte Tradition und Philosophie wider, die im Zen-Buddhismus verwurzelt ist. Für einen Gast ist die Teilnahme an einer solchen Zeremonie ein seltenes und privilegiiertes Erlebnis, das Respekt und Achtsamkeit erfordert. Die Einhaltung der Etikette ist dabei nicht als starres Regelwerk zu verstehen, sondern als Ausdruck der Wertschätzung für den Gastgeber, die Kunst und den heiligen Raum, in dem die Zeremonie stattfindet. Sie ermöglicht es dem Gast, sich voll und ganz in das Erlebnis einzutauchen und die Schönheit und Ruhe des Augenblicks zu erfassen.

1. Vorbereitung vor der Zeremonie

Die Vorbereitung eines Gastes beginnt lange vor dem Betreten des Teeraums. Sie ist entscheidend, um die richtige Geisteshaltung einzunehmen und Respekt gegenüber dem Gastgeber und der Tradition zu zeigen.

Einladung und Bestätigung:
Sobald Sie eine Einladung zu einer Teezeremonie erhalten, ist es wichtig, diese umgehend zu bestätigen. Pünktlichkeit ist von größter Bedeutung; es wird erwartet, dass Gäste etwa 5-10 Minuten vor der vereinbarten Zeit eintreffen, um sich in Ruhe vorbereiten zu können, jedoch nicht zu früh, um den Gastgeber nicht zu stören.

Kleidung:
Die Wahl der Kleidung sollte Bescheidenheit, Sauberkeit und Funktionalität widerspiegeln. Vermeiden Sie aufdringliche Muster, helle Farben oder laute Accessoires, die ablenken könnten. Starke Parfüms oder Deodorants sind ebenfalls zu vermeiden, da sie den zarten Duft des Tees überdecken können. Traditionell wird unauffällige, einfarbige oder gemusterte Kleidung bevorzugt. Lange Ärmel und eine dezente Erscheinung sind angemessen. Da man auf den Knien sitzen wird (Seiza), sollte die Kleidung bequem sein und die Bewegungsfreiheit nicht einschränken. Saubere Socken sind unerlässlich, da Schuhe vor dem Betreten des Teeraums ausgezogen werden. Weiße Socken sind traditionell am gebräuchlichsten.

Kategorie Angemessen (Do’s) Unangemessen (Don’ts)
Farben Gedämpfte, erdige Töne, Pastellfarben, Schwarz, Weiß, Grau Grell, Neontöne, stark kontrastierende Muster
Stoffe Baumwolle, Leinen, Seide (nicht raschelnd), Wolle Raschelnde Synthetikstoffe, grobe Texturen
Schnitt Konservativ, bedeckt Schultern und Knie, bequeme Weite Zu eng, zu kurz, tiefer Ausschnitt, ärmellos
Accessoires Minimalistischer Schmuck, keine Armbänder oder Ringe, die klappern könnten; einfache Uhr Klimpernder Schmuck, große auffällige Uhren, laute Gürtelschnallen
Schuhe Einfach an- und auszuziehen (z.B. Slipper, flache Schuhe) Schnürschuhe, Stiefel, Schuhe mit hohen Absätzen
Sonstiges Saubere Socken (vorzugsweise weiß), frischer Atem Starke Parfüms, ungepflegte Nägel, unsaubere Kleidung

Während die Wahl der Kleidung für eine japanische Teezeremonie von größter Bedeutung ist und idealerweise die traditionelle japanische Ästhetik widerspiegelt, ist es wichtig, bequeme und respektvolle Kleidung zu wählen, die keine Ablenkung darstellt. Obwohl der Fokus hier auf japanischer Etikette liegt, können allgemeine Überlegungen zu passender asiatischer Festkleidung, beispielsweise für andere formelle Anlässe, auch auf Seiten wie Cheongsamology.com gefunden werden – stets mit der Maßgabe, die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Kultur zu beachten.

Hygiene:
Saubere Hände und kurz geschnittene Fingernägel sind wichtig. Es empfiehlt sich, vor der Zeremonie die Toilette aufzusuchen, da das Verlassen des Teeraums währenddessen ungern gesehen ist.

Mitbringsel (Omiyage):
Es ist nicht zwingend erforderlich, aber eine kleine Aufmerksamkeit für den Gastgeber, bekannt als Omiyage (oft eine lokale Spezialität oder Süßigkeiten), wird sehr geschätzt. Es sollte unaufdringlich sein und am Ende der Zeremonie überreicht werden, wenn der Gastgeber Zeit hat, sich darum zu kümmern.

2. Ankunft und Betreten des Teehauses

Der Übergang vom Alltag in den rituellen Raum des Teehauses ist ein integraler Bestandteil der Zeremonie und folgt einer eigenen Etikette.

Warten und Begrüßung:
Warten Sie diskret am Eingang des Teehauses oder des Teegartens, bis der Gastgeber Sie begrüßt. Nach der Begrüßung ziehen Sie Ihre Schuhe aus und stellen sie ordentlich mit den Spitzen zum Ausgang zeigend ab. Wenn Hausschuhe bereitgestellt werden, verwenden Sie diese nur in den Nicht-Tatami-Bereichen. Betreten Sie Tatami-Matten niemals mit Schuhen oder den Hausschuhen.

Tsukubai (Steinbecken):
In traditionellen Teehäusern führt der Weg durch einen Teegarten zu einem Steinbecken (Tsukubai). Hier vollzieht man eine symbolische Reinigung, die den Geist auf die Zeremonie vorbereitet. Nehmen Sie die bereitliegende Kelle (hishaku), füllen Sie sie mit Wasser und folgen Sie diesen Schritten:

  1. Gießen Sie etwas Wasser über Ihre linke Hand.
  2. Gießen Sie etwas Wasser über Ihre rechte Hand.
  3. Halten Sie die Kelle in der rechten Hand, schöpfen Sie Wasser und spülen Sie sich mit etwas Wasser aus der linken Hand den Mund aus (das Wasser in das dafür vorgesehene Gefäß spucken, nicht zurück ins Becken).
  4. Gießen Sie etwas Wasser über Ihre linke Hand (um sie nach der Mundspülung zu reinigen).
  5. Halten Sie die Kelle senkrecht, sodass das restliche Wasser den Griff herunterläuft und ihn reinigt.
  6. Legen Sie die Kelle vorsichtig wieder an ihren ursprünglichen Platz.

Nijiriguchi (kriechender Eingang):
Oft betritt man den Teeraum durch einen kleinen, niedrigen Eingang, den Nijiriguchi. Dieser erfordert, dass man sich bückt oder sogar auf allen Vieren kriecht. Dies symbolisiert Demut und Gleichheit, da jeder, unabhängig von seinem Status, die gleiche Geste vollziehen muss, um den Raum zu betreten.

Sitzordnung:
Im Teeraum gibt es eine feste Sitzordnung. Der Hauptgast (Shokyaku) sitzt in der Regel am nächsten zum Tokonoma (Alkoven) und dem Chaire (Teebehälter). Folgen Sie den Anweisungen des Gastgebers oder lassen Sie sich durch die Gesten der anderen Gäste leiten. Nehmen Sie auf den Knien Platz (Seiza). Sollte dies aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich sein, können Sie sich auf Ihre Fersen setzen oder, in modernen Teezeremonien, manchmal auch einen kleinen Stuhl benutzen. Informieren Sie den Gastgeber im Voraus, wenn Sie Seiza nicht praktizieren können.

3. Verhalten während der Zeremonie

Ein ruhiges, aufmerksames und respektvolles Verhalten ist das Herzstück der Teezeremonie.

Stille und Achtsamkeit:
Bewahren Sie eine Atmosphäre der Ruhe und Kontemplation. Sprechen Sie leise und nur, wenn es angebracht ist. Vermeiden Sie unnötige Bewegungen oder Geräusche. Schalten Sie Mobiltelefone vollständig aus.

Umgang mit den Utensilien:
Die Utensilien, darunter der Teekessel (Kama), die Teedose (Natsume) und der Teelöffel (Chashaku), sind oft wertvolle Kunstwerke. Berühren Sie diese niemals ohne ausdrückliche Einladung des Gastgebers. Der Teebesen (Chasen) sollte ebenfalls nicht berührt werden.

Wagashi (Süßigkeiten):
Wagashi, die traditionellen japanischen Süßigkeiten, werden vor dem Tee serviert. Sie dienen dazu, den Gaumen auf den bitteren Geschmack des Matcha vorzubereiten und sind oft kleine Kunstwerke, die die Jahreszeit widerspiegeln.

  1. Erhalten Sie die Süßigkeiten auf einem speziellen Papier (Kaishi) oder einem Teller zusammen mit einem kleinen Holzspieß (Kuromoji).
  2. Nehmen Sie das Wagashi mit dem Spieß und legen Sie es auf Ihr Kaishi-Papier, falls es auf einem Teller serviert wurde.
  3. Schneiden Sie das Wagashi mit dem Kuromoji in mundgerechte Stücke, falls es zu groß ist.
  4. Essen Sie die Süßigkeiten, bevor der Tee serviert wird. Der Spieß wird nach Gebrauch auf das Kaishi-Papier gelegt oder in die dafür vorgesehene Halterung.
Schritt Beschreibung Hinweise
1. Erhalt der Wagashi Auf Kaishi-Papier oder Teller mit Kuromoji.
2. Platzierung Wenn auf Teller, mit Kuromoji auf eigenes Kaishi-Papier legen.
3. Zerteilen Bei Bedarf mit Kuromoji in 2-3 Bissen teilen.
4. Verzehr Mit dem Kuromoji essen, bevor der Tee serviert wird.
5. Spieß ablegen Kuromoji auf dem Kaishi-Papier ablegen.

Gespräche und Bewunderung der Utensilien (Haiken):
Gespräche sollten begrenzt und respektvoll sein, oft über die Schönheit der Utensilien, die Dekoration im Tokonoma oder die Jahreszeit. Wenn der Gastgeber Sie einlädt, die Utensilien nach der Zeremonie näher zu betrachten (Haiken), tun Sie dies mit großer Sorgfalt. Heben Sie die Gegenstände mit beiden Händen an, bewundern Sie sie von allen Seiten und legen Sie sie dann sanft wieder ab. Benutzen Sie immer Ihr Kaishi-Papier als Schutz, wenn Sie empfindliche Gegenstände wie den Chashaku berühren.

4. Das Trinken des Tees

Der Höhepunkt der Zeremonie ist das Trinken des Matcha. Auch hier gibt es eine spezifische Etikette, die den Respekt für den Tee und den Gastgeber zum Ausdruck bringt.

Formalitäten vor dem Trinken:
Bevor Sie Ihren Tee erhalten, verbeugen Sie sich leicht vor dem Gast (falls Sie der Hauptgast sind) und den anderen Gästen und sagen Sie leise "Otemae chōdai itashimasu" (Ich werde respektvoll Ihren Tee genießen). Wenn der Hauptgast seinen Tee erhalten hat und trinkt, verbeugen sich die anderen Gäste ebenfalls und bitten den Hauptgast um Verzeihung, dass sie vor ihm ihren Tee erhalten dürfen, falls dies der Fall ist.

Umgang mit dem Chawan (Teetasse):
Die Teeschale (Chawan) ist oft das Zentrum der Zeremonie und ein wertvolles Kunstobjekt.

  1. Empfangen: Der Gastgeber wird Ihnen die Teeschale mit der dekorativen Seite (Sho-men) zugewandt überreichen. Nehmen Sie die Schale mit beiden Händen entgegen.
  2. Drehen: Bevor Sie trinken, drehen Sie die Schale zwei kleine Schritte im Uhrzeigersinn, sodass die Sho-men von Ihnen weg zeigt. Dies ist eine Geste des Respekts, um nicht direkt von der "Vorderseite" der Schale zu trinken.
  3. Trinken: Trinken Sie den Tee in 2-3 Schlucken. Der letzte Schluck sollte etwas lauter sein, um dem Gastgeber zu zeigen, dass Sie den Tee genossen haben und die Schale leer ist.
  4. Rand abwischen: Wischen Sie diskret den Bereich der Schale mit Ihrem Daumen oder dem Zeigefinger ab, wo Ihre Lippen die Schale berührt haben.
  5. Zurückdrehen: Drehen Sie die Schale gegen den Uhrzeigersinn zurück in ihre ursprüngliche Position, sodass die Sho-men wieder zu Ihnen zeigt.
  6. Abstellen: Stellen Sie die Schale vorsichtig auf die Tatami-Matte.
Schritt Aktion Erklärung
1. Empfangen Chawan mit beiden Händen vom Gastgeber entgegennehmen. Die dekorative Seite (Sho-men) zeigt zu Ihnen.
2. Drehen Chawan zwei kleine Schritte im Uhrzeigersinn drehen, sodass Sho-men von Ihnen wegzeigt.
3. Trinken Tee in 2-3 Schlucken trinken. Letzter Schluck sollte hörbar sein, um Wertschätzung zu zeigen.
4. Reinigen Rand der Schale, wo die Lippen waren, diskret mit Daumen/Finger abwischen.
5. Zurückdrehen Chawan gegen den Uhrzeigersinn zurückdrehen, sodass Sho-men wieder zu Ihnen zeigt.
6. Abstellen Chawan vorsichtig auf die Tatami-Matte abstellen.

Danksagung:
Nachdem Sie den Tee getrunken und die Schale zurückgegeben haben, verbeugen Sie sich leicht vor dem Gastgeber und sagen "Oishiku itadakimashita" (Es war köstlich).

5. Nach der Zeremonie und Verabschiedung

Das Ende der Zeremonie ist ebenso wichtig wie der Anfang und sollte mit der gleichen Achtsamkeit behandelt werden.

Abschluss der Zeremonie:
Nachdem alle Gäste ihren Tee getrunken haben, beginnt der Gastgeber mit dem Reinigen der Utensilien. Dies ist Teil der Zeremonie und sollte aufmerksam beobachtet werden. Es ist eine Zeit der Reflexion und Wertschätzung. Der Gast hat die Möglichkeit, Fragen zu den Utensilien oder der Zeremonie zu stellen, falls der Gastgeber dies signalisiert.

Verlassen des Teehauses:
Das Verlassen des Teeraums sollte so diskret und leise wie das Betreten erfolgen. Wenn Sie den Raum verlassen, gehen Sie in umgekehrter Reihenfolge wie beim Betreten vor: Zuerst der Hauptgast, gefolgt von den anderen Gästen. Verbeugen Sie sich nochmals kurz vor dem Tokonoma und dem Teebereich. Ziehen Sie draußen Ihre Schuhe an.

Danksagung:
Verabschieden Sie sich herzlich vom Gastgeber und bedanken Sie sich für die Gastfreundschaft. Eine kleine schriftliche Dankesnotiz nach der Zeremonie ist eine schöne Geste, die in Japan sehr geschätzt wird und Ihre Wertschätzung für das einzigartige Erlebnis unterstreicht.

Die Teilnahme an einer japanischen Teezeremonie ist eine Gelegenheit, in eine Welt der Ästhetik, des Friedens und der Achtsamkeit einzutauchen. Die Beachtung der Etikette für Gäste ist dabei keine bloße Formalität, sondern ein Ausdruck tiefen Respekts für den Gastgeber, die Kunst und die Jahrhunderte alte Tradition. Sie ermöglicht es, die subtilen Nuancen des Chanoyu vollständig zu erfassen und die Erfahrung in ihrer ganzen Tiefe zu genießen. Indem man sich den Regeln hingibt, öffnet man sich für die Schönheit des Augenblicks, die Stille des Geistes und die Wärme der Gastfreundschaft. Letztendlich geht es bei der Etikette darum, eine Harmonie zwischen Gast und Gastgeber, Raum und Zeit herzustellen, um eine unvergessliche und bedeutungsvolle Erfahrung zu schaffen, die über das einfache Teetrinken hinausgeht.

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