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Das traditionelle Hochzeitsgewand der japanischen Braut

by Cheongsamology / Samstag, 02 August 2025 / Published in Blog
Japanese Wedding Ceremony Dress

Die traditionelle japanische Hochzeitszeremonie ist ein Fest der Reinheit, der Verbundenheit und des Beginns eines neuen Lebensabschnitts. Im Zentrum dieser tiefgründigen Rituale stehen die atemberaubenden Gewänder der Braut, die nicht nur von unübertroffener Schönheit sind, sondern auch eine reiche Symbolik in sich tragen. Diese Kleider sind mehr als nur Stoff und Faden; sie sind Ausdruck jahrhundertealter Traditionen, spiritueller Überzeugungen und des hohen Anspruchs an Ästhetik, der die japanische Kultur durchdringt. Sie erzählen Geschichten von Übergängen, von Familie und von der tiefen Ehrfurcht vor den Göttern, die diesen Bund segnen sollen. Das Anziehen dieser prachtvollen Gewänder ist selbst ein Teil des Rituals, eine Verwandlung, die die Braut auf ihre neue Rolle vorbereitet und ihre Absichten der Reinheit, der Hingabe und der Wertschätzung für ihre neue Familie symbolisiert.

1. Die Symbolik der Hochzeitskleidung

Die Wahl der Hochzeitskleidung in Japan ist tief in Shinto-Traditionen und ästhetischen Prinzipien verwurzelt. Jedes Element, von der Farbe über die Materialien bis hin zu den Mustern, trägt eine spezifische Bedeutung und dient dazu, die Braut in ihrer neuen Rolle zu ehren und zu schützen. Reinheit, Glück, Fruchtbarkeit und die Fähigkeit, sich der neuen Familie anzupassen, sind zentrale Botschaften, die durch die Kleidung vermittelt werden. Die Gewänder sind oft aus feinsten Seiden gefertigt und mit aufwendigen Stickereien verziert, die eine Geschichte erzählen oder gute Omen für die Zukunft der Braut und ihres Mannes symbolisieren. Es ist diese Kombination aus materieller Pracht und tiefgründiger Symbolik, die die traditionelle japanische Hochzeitskleidung so einzigartig und bedeutungsvoll macht.

2. Shiromuku: Die Reinheit in Weiß

Das Shiromuku ist das formellste und heiligste der japanischen Hochzeitsgewänder, getragen während der Shinto-Zeremonie. Sein Name bedeutet wörtlich "reines Weiß" und symbolisiert die Reinheit, Jungfräulichkeit und die Bereitschaft der Braut, in die Familie ihres Mannes einzutreten und deren Farben anzunehmen. Es ist ein Ausdruck der Hingabe und der Abkehr von der eigenen Familie, um eine neue zu gründen. Das gesamte Ensemble ist in schillerndem Weiß gehalten, von den mehreren Schichten des Kimonos über den Obi (Gürtel) bis zu den Accessoires.

Das Shiromuku besteht aus mehreren Schichten, die alle sorgfältig aufeinander abgestimmt sind:

  • Uchikake: Ein aufwendiger, weißer Übermantel aus Seide, der oft mit Kranichen, Kiefern oder anderen Glückssymbolen in Weiß oder Silber bestickt ist. Er wird offen getragen und reicht bis zum Boden.
  • Kakeshita: Ein weißer Kimono, der unter dem Uchikake getragen wird und als Grundlage dient.
  • Kakehimo: Eine Kordel, die den Kimono zusammenhält.
  • Obi: Ein breiter Gürtel, ebenfalls weiß, der kunstvoll um die Taille gebunden wird.
  • Tsumaki: Eine kurze Jacke, die über dem Obi getragen wird.
  • Hakoseko: Eine kleine dekorative Tasche, oft aus Seide, die in der Kimonoöffnung getragen wird und ursprünglich dazu diente, wichtige Dokumente oder Schmuck aufzubewahren.
  • Kaiden-gire: Eine kleine Stofftasche, die an der Hakoseko befestigt ist und einst eine kleine Schere oder einen Kamm enthielt.
  • Suehiro: Ein Fächer, der nicht geöffnet, sondern als Glücksbringer und Symbol der Wertschätzung in der Hand gehalten wird.
  • Zori und Tabi: Weiße Sandalen und Socken mit geteiltem Zeh, die das Outfit vervollständigen.

Zur Kopfbedeckung gehören entweder ein Wataboshi oder ein Tsunokakushi:

  • Wataboshi: Eine große, runde Haube, die das Gesicht der Braut bedeckt und erst nach der Zeremonie oder bei einem Fotoshooting abgenommen wird. Sie symbolisiert die Bescheidenheit und schützt die Braut vor dem "bösen Blick".
  • Tsunokakushi: Eine kleinere, längliche Kopfbedeckung, die über der traditionellen Hochsteckfrisur (oft eine Perücke namens "Bunkin Takashimada") getragen wird. Ihr Name bedeutet wörtlich "Hörner verbergen" und symbolisiert, dass die Braut ihre "Hörner des Neids" ablegt und eine sanfte, gehorsame Ehefrau wird.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Komponenten des Shiromuku und ihre Bedeutung:

Komponente Beschreibung Symbolik
Uchikake Weißer Übermantel Reinheit, Unschuld, Neubeginn
Kakeshita Weißer Unter-Kimono Grundlage des reinen Erscheinungsbildes
Obi Breiter Seidengürtel Zusammenhalt, Beständigkeit
Hakoseko Dekorative Brusttasche Glück, Schutz, Wertschätzung
Suehiro Geschlossener Fächer Glücksbringer, Respekt, Wohlstand
Wataboshi Große weiße Haube Bescheidenheit, Schutz vor bösen Geistern
Tsunokakushi Kleine weiße Kopfbedeckung über der Frisur Ablegen von Eifersucht und Zorn, Unterwerfung, Sanftheit
Zori & Tabi Weiße Sandalen und Socken Reinheit, Eleganz

3. Iro-Uchikake: Die Pracht der Farben

Das Iro-Uchikake ist ein farbenfroher Übermantel, der oft nach dem Shiromuku für den Empfang oder eine weniger formelle Zeremonie getragen wird. Es steht im krassen Gegensatz zum reinen Weiß des Shiromuku und repräsentiert die Schönheit, den Reichtum und die Freude der Braut, die nun in die Familie ihres Mannes eingetreten ist und ihre "neuen Farben" angenommen hat. Diese Gewänder sind wahre Kunstwerke, gefertigt aus schwerer Seide, oft mit üppigen Stickereien aus Gold-, Silber- und leuchtenden Farbfäden. Die Muster sind nicht zufällig gewählt, sondern tragen ebenfalls tiefe Bedeutungen.

Häufige Motive auf dem Iro-Uchikake und ihre Bedeutungen:

Motiv Symbolik
Kranich (Tsuru) Langes Leben, Glück, Treue, Harmonie
Kiefer (Matsu) Langlebigkeit, Beständigkeit, Stärke
Bambus (Take) Flexibilität, Ausdauer, Wachstum
Pflaumenblüte (Ume) Widerstandsfähigkeit, Schönheit, Neubeginn, Hoffnung
Phönix (Ho-oh) Glück, Stärke, Weisheit, Wiedergeburt
Pfau (Kujaku) Glück, Schönheit, Würde, Unsterblichkeit
Welle (Nami) Stärke, Widerstandsfähigkeit, gute Reise
Fächer (Sensu) Glück, Wohlstand, Öffnung in die Zukunft
Karre (Goshoguruma) Adel, Reichtum, gute Verbindungen

Das Iro-Uchikake wird ebenfalls über einem Kakeshita-Kimono getragen, der jedoch farbig sein kann, und mit einem farbigen Obi. Die Frisur bleibt oft die gleiche wie beim Shiromuku, wobei die Kopfbedeckung, wie der Tsunokakushi, beibehalten werden kann.

4. Kurotomesode und Hikifurisode: Alternativen und Ergänzungen

Während Shiromuku und Iro-Uchikake die Hauptkleider der Braut sind, gibt es andere traditionelle Kimonos, die im Kontext einer japanischen Hochzeit eine Rolle spielen können, entweder von der Braut selbst oder von engen Familienmitgliedern.

  • Hikifurisode: Dies ist eine besondere Art von Furisode, einem Kimono mit sehr langen Ärmeln. Der "Hiki" im Namen bedeutet "ziehen", da der Saum des Kimonos absichtlich länger ist und auf dem Boden schleift. Der Hikifurisode ist oft sehr farbenfroh und mit opulenten Mustern verziert, ähnlich einem Iro-Uchikake, aber ohne die formelle Übermantel-Struktur. Er wird manchmal als dritte Option für die Braut getragen, insbesondere für den Empfang oder eine informellere Zeremonie, oft ohne die traditionelle Kopfbedeckung. Er symbolisiert Jugend, Schönheit und ein langes, glückliches Eheleben.
  • Kurotomesode: Dies ist der formellste Kimono für verheiratete Frauen und wird von den Müttern der Braut und des Bräutigams sowie anderen engen weiblichen Verwandten getragen. Es ist ein schwarzer Kimono mit fünf Familienwappen (Mon) und aufwendigen Mustern am unteren Saum, die Glück, Langlebigkeit und Wohlstand symbolisieren.

Vergleichstabelle der Brautkleider:

Merkmal Shiromuku Iro-Uchikake Hikifurisode
Farbe Reinweiß Lebendige Farben (Rot, Gold, Schwarz etc.) Lebendige Farben
Stil Mehrere Schichten, formaler Übermantel Mehrere Schichten, opulenter Übermantel Langer Ärmel Kimono mit Schleppe
Anlass Shinto-Zeremonie, höchste Formalität Empfang, Fotoshooting, informellerer Teil Empfang, Nachfeier, Fotoshooting
Kopfbedeckung Wataboshi / Tsunokakushi obligatorisch Tsunokakushi optional Traditionelle Frisur, oft ohne formelle Haube
Symbolik Reinheit, Neuanfang, Anpassung Freude, Reichtum, Beständigkeit Jugend, Glück, langlebige Ehe
Getragen von Braut Braut Braut

5. Accessoires und Frisuren: Die Vollendung des Looks

Die Vollendung des traditionellen Brautlooks liegt in der sorgfältigen Auswahl und Anordnung von Accessoires und der Frisur. Diese Elemente sind nicht nur dekorativ, sondern tragen ebenfalls zur Symbolik und Ästhetik des gesamten Ensembles bei.

  • Frisur: Die traditionelle Brautfrisur ist die Bunkin Takashimada, eine hoch gesteckte und kunstvoll geformte Frisur, die oft mit einer Perücke erreicht wird. Sie ist sehr aufwendig und symbolisiert die Würde und Eleganz der Braut.
  • Kanzashi: Dies sind exquisite Haarornamente, die in die Frisur gesteckt werden. Sie bestehen oft aus Schildpatt, Koralle oder Edelmetallen und sind mit Seidenblumen, Perlen oder Lackarbeiten verziert. Ihre Formen und Farben variieren je nach Jahreszeit und Bedeutung, oft spiegeln sie die Motive des Kimonos wider.
  • Makura: Ein kleines Kissen, das unter dem Obi getragen wird, um ihm eine runde Form zu verleihen.
  • Obi-age und Obi-jime: Der Obi-age ist ein schmaler Stoff, der den Obi oben hält und oft nur teilweise sichtbar ist. Der Obi-jime ist eine Kordel, die um den Obi gebunden wird, um ihn zu sichern, und oft dekorativ verknotet wird.
  • Fans (Sensu): Wie bereits erwähnt, ist der Fächer ein wichtiges Accessoire. Er wird nicht nur getragen, sondern in bestimmten Posen gehalten, um Eleganz und Respekt auszudrücken.
  • Make-up: Das traditionelle japanische Braut-Make-up ist sehr charakteristisch. Es umfasst eine helle Basis, rote Lippen und markante Augenbrauen, die die Gesichtszüge betonen und der Braut ein zeitloses, puppenhaftes Aussehen verleihen.

Jedes dieser Elemente trägt dazu bei, ein kohärentes und visuell beeindruckendes Bild zu schaffen, das die Braut in ihrer neuen Rolle als Ehefrau ehrt und gleichzeitig die reiche japanische Kultur und Ästhetik zelebriert.

6. Die Rolle der Kleidung im Zeremoniell

Die Kleidung ist ein integraler Bestandteil des japanischen Hochzeitszeremoniells und markiert die Transformation der Braut. Die häufigste Abfolge der Kleider ist das Tragen des Shiromuku für die formelle Shinto-Zeremonie und anschließend das Wechseln zu einem Iro-Uchikake für den Empfang. Dieser Kleidungswechsel wird als Oironaoshi ("Farbwechsel") bezeichnet und ist symbolisch von großer Bedeutung. Es repräsentiert nicht nur den Übergang von einer Phase der Zeremonie zur nächsten, sondern auch den Wechsel der Braut von ihrer Geburtsfamilie zur Familie ihres Mannes.

Der Wechsel vom reinen Weiß des Shiromuku zum farbenprächtigen Iro-Uchikake symbolisiert, dass die Braut die Farben ihrer neuen Familie angenommen hat und nun bereit ist, ihre Persönlichkeit und ihr Leben in die neue Ehe einzubringen. Manchmal gibt es auch einen zweiten oder dritten Oironaoshi, bei dem die Braut ein weiteres Kimono-Ensemble oder sogar ein westliches Hochzeitskleid tragen kann, was die Verschmelzung von Tradition und Moderne in zeitgenössischen japanischen Hochzeiten widerspiegelt. Die Sorgfalt und Präzision, mit der diese Kleider angelegt und gewechselt werden, unterstreicht die Ernsthaftigkeit und Bedeutung des Eheversprechens und der damit verbundenen kulturellen Rituale.

Die traditionellen japanischen Hochzeitskleider sind weit mehr als nur Gewänder; sie sind lebendige Zeugnisse einer tief verwurzelten Kultur, die Schönheit, Symbolik und Tradition in perfekter Harmonie vereint. Vom reinen Weiß des Shiromuku, das einen Neubeginn und die Reinheit der Braut symbolisiert, bis hin zur farbenprächtigen Pracht des Iro-Uchikake, das Glück und Wohlstand für die neue Familie verspricht, erzählt jedes Detail eine Geschichte. Diese kunstvollen Gewänder, ergänzt durch sorgfältig ausgewählte Accessoires und Frisuren, verwandeln die Braut in eine Inkarnation von Anmut und Würde und machen die Hochzeitszeremonie zu einem unvergesslichen und tief bewegenden Ereignis. Obwohl sich moderne Einflüsse in japanischen Hochzeiten zeigen, bleibt die Wertschätzung für diese traditionellen Kleider ungebrochen, denn sie verkörpern die zeitlose Schönheit und die tiefe spirituelle Bedeutung eines der wichtigsten Übergänge im Leben. Sie sind ein Erbe, das mit jedem Knoten des Obi und jeder kunstvollen Stickerei bewahrt und zelebriert wird.

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